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Mustafa Iskandarani, Renate Soleymany

 

Liebe, Tod und kleine Teufel

Inhalt (ENTHÄLT SPOILER) 

Schrifttafel mit dem Filmtitel, dazu hört man eine Uhr schlagen. Auf einem Fernsehbildschirm erscheint der NDR-Ansager Dénes Törzs und leitet ein zur Ausstrahlung des Films „Gestatten, Bestatter!“. Währenddessen ist auf weiteren Zwischentiteln der Vorspann zu lesen. Ein tuntiger Mann im Bademantel und mit Pudel auf dem Schoß sitzt in seinem Wohnzimmer vor dem Fernsehapparat und fragt den Hund, wo „das unpünktliche Biest denn wieder“ bleibe. Die Türklingel schellt. Der Mann steht auf, auf dem Bildschirm beginnt „Gestatten, Bestatter!“. Der tuntige Mann geleitet eine kaugummikauende Frau ins Zimmer, die eine andere im Schlepptau hat, welche sich mit unmotiviertem lautem Gelächter als Carmen vorstellt. Alle setzen sich. „Die hat sich nich abwimmeln lassen, wat sollick machen?“ entschuldigt sich die erste Frau, mit Blick auf die weiter lachende Carmen, gegenüber dem Gastgeber. Dieser fragt, wo sie Carmen aufgegabelt habe, womöglich wieder „vor der Klapse“? Und was wäre eigentlich aus ihrer letzten Geliebten geworden? Unter dem schallenden Gelächter von Carmen unterhalten sich die beiden weiter. Carmen mache alles, was sie ihr sage, erklärt die Gummikauerin. Der Mann meint, so einen Kerl wolle er auch mal haben. Szenen aus „Gestatten, Bestatter!“: Ein Paar sitzt in seinem Wohnzimmer, vor sich auf dem Couchtisch eine Urne. Onkel Heinz habe „in Heimaterde“ bestattet werden wollen, erfährt man. Der Mann und ein anderer bei einer Beerdigung. Vor dem Fernseher erwartet der tuntige Mann seinen Auftritt in dem Film, „’ne Großaufnahme“. Doch „dieser blöde Lambert“ hat ihn herausgeschnitten. „GB“ läuft weiter, unter zeitweisem Gelächter von Carmen und den gesamten weiteren Film über unter größtenteils giftigen Kommentaren der beiden anderen Zuschauer, teils aus dem Off, teils in Zwischenschnitten auch zu sehen: Die beiden Männer lernen einen Bestatter kennen, der seinen Betrieb altersbedingt aufgeben will, sowie die ledige Tochter des neuen Vorsitzenden des Berliner Bestatterverbandes. Sie zeigen Interesse an einer Übernahme des Geschäfts. Einer der beiden versucht auf einer Verkaufsveranstaltung, alten Leuten Rheumadecken anzudrehen, wird aber von einem der Zuschauer lautstark mit dem betrügerischen Charakter des Geschäfts konfrontiert. Zwischendurch erinnert sich der tuntige Mann an seine sehr persönliche Begegnung mit einem Rheumadeckenverkäufer. Der Kumpel des Rheumadeckenverkäufers versucht, einem Matratzenhersteller ein neues Reklamekonzept aufzuschwatzen, scheitert damit aber vollständig. Die beiden Männer, einer davon aus der DDR stammend, vereinbaren den gemeinsamen Einstieg ins Bestattungsgewerbe. Übernahmegespräch mit dem alten Bestatter, einschließlich einer Sargherrichtungsprobe mit lebendem Objekt. Der Ostflüchtling bandelt mit der Tochter des Bestatterverbandsvorsitzenden, Christine, an. Diese arbeitet im Museum Haus am Checkpoint Charlie. Die Tunte kommentiert den dortigen Andrang: „Das ganze westdeutsche Pack geilt sich da an unserer ollen Mauer auf!“ Der andere Mann hat daheim Probleme mit seiner nörgelnden, von ihm und seinen windigen Geschäftsideen enttäuschten Frau. In der Wohnung des tuntigen Zuschauers klingelt es. Diesem kommt der Besuch ungelegen, er setzt sich schnell eine Perücke auf und schminkt sich die Lippen. Überraschend erscheint „Yüksel aus Anatolien“, wie der Mann den beiden Frauen vorgestellt wird. In „GB“ bemühen sich die beiden Männer vergeblich um einen Bankkredit. Im Museum versucht der DDR-Flüchtling, von der Vorsitzendentochter zehntausend Mark zu bekommen. Der andere Mann ist derweil bei dem alten Bestatter und dessen Frau. Das betagte Paar streitet anschließend über die Geschäftsübergabe. Christine becirct ihren Vater, um einen Scheck über zwölftausend Mark zu bekommen. Der alte Bestatter übergibt sein renoviertes Geschäft. Carmen und Yüksel beginnen, miteinander zu flirten. Die beiden Jungbestatter versuchen, alten Leuten im voraus Bestattungsverträge aufzuschwatzen. Die Frau des Jungbestatters ekelt sich abends vor ihrem Mann. In einem Altersheim fädelt dieser eine fragwürdige „Kooperation“ mit der Leiterin ein, die Lesbe tritt dabei kurz als Pflegerin auf. Vor dem Fernseher berichtet sie, ein alter Statist sei inzwischen an Aids gestorben, nachdem er sich „immer am Bahnhof Zoo rumgetrieben“ habe. Auf einem Friedhof beobachten zwei Pfarrer eine durch die Jungbestatter pompös inszenierte Beisetzung. Christines Liebster treibt sie dazu, ihm die Kundenkartei ihres Vaters zu beschaffen. Die junge Dame bekommt Zweifel an der Aufrichtigkeit seiner Liebe. Vor dem Apparat präsentiert Carmen ihren Busen Yüksel, der sich sehr daran interessiert zeigt – zum Ärger des Gastgebers. Ein Junge möchte seine Schildkröte beerdigen lassen. Die alteingesessenen Bestatter im Vereinsvorstand diskutieren über die offensiven Geschäftsmethoden der neuen Konkurrenz. Die Tunte entdeckt sich endlich im Film und kündigt an, ihr ganz großer Auftritt komme aber erst noch. In „GB“ sieht man eine Seebestattung mit Gesang. Christine und ihr Vater, der sich über zurückgehendes Geschäft beklagt, spielen „Mensch ärgere dich nicht“. Die beiden Jungbestatter heuern einen Taxifahrer an, der an ihrer Statt Tierbestattungen anbieten soll, wovon man eine pompöse im Anschluß sieht. Die Tunte mokiert sich über den Darsteller des Taxifahrers, der „in jeder Lambert-Klamotte dabei“ wäre. Christines Freund eröffnet ihr, sie könnten sich einige Zeit nicht sehen, er müsse verreisen, nach Jordanien. Die Notlüge geht nach hinten los: Christine will ihn begleiten. Der alte Bestatter und seine Frau streichen in Mallorca über einen Friedhof. Christine und ihr Freund bummeln durch eine jordanische Stadt. Carmen möchte sich freimachen. Oder wenigstens eine Zigarette haben. Die Kinder des anderen Jungbestatters schämen sich für den Beruf ihres Vaters. Seine Frau will umziehen oder zu ihren Eltern zurückgehen. In Jordanien vergnügt man sich. Yüksel küßt Carmens Busen. Auf Mallorca streitet man sich. Die Tunte: „Das artet ja langsam zum Reisemagazin aus.“ Während sie austreten geht, macht sich Yüksel weiter an Carmen heran, die dies mit dem üblichen Lachen quittiert. Der Bestattungsverbandschef droht den Neulingen Maßnahmen und Ausschluß an, wenn sie ihr Geschäftsgebaren nicht ändern. Weiteres Vergnügen in Jordanien, Besichtigung von Petra. Beim Telephonat mit seinem Berliner Kollegen plaudert der Bestatter zuviel über den wahren Charakter seines Verhältnisses zu Christine aus, die daraufhin packt und verschwindet. Im Garten des neuen Hauses seines Kollegen sieht er einen Fernsehbericht über seine neue Geschäftsidee: Eine Pauschalreise zu den schönsten Grabmälern der Welt. Er ist jedoch betrübt Christines wegen. Im Museum versucht er, mit ihr zu reden. Der Verbandschef diktiert den Ausschluß der Jungbestatter. Die Tunte wartet auf ihre große Szene. Christine beschimpft ihren Vater. Die Jungbestatter versuchen, ihren Geschäftsbetrieb trotz eines allgemeinen Boykotts ihrer Lieferanten zu organisieren. Bei der Tunte ruft jemand an, ohne sich zu melden – nicht zum ersten Mal, wie man erfährt. Der Vorsitzende und seine Sekretärin und Geliebte beobachten, daß die Konkurrenz allen Problemen zum Trotz eine ordnungsgemäße Bestattung bewerkstelligt hat. Die Zuschauer vor dem Apparat erkennen, daß die „große Szene“ der Tunte offenbar herausgeschnitten worden ist, letztere weint darüber: „Das hat dieser Scheiß-Lambert extra gemacht!“ Carmen lacht, die Tunte schlägt sie. Der ledige Jungbestatter hält bei Christines Vater um deren Hand an. Diese will gerade schon wieder weglaufen. An der Berliner Mauer (Zimmerstraße zwischen Charlotten- und Markgrafenstraße) fängt ihr Verehrer Christine ein und überzeugt sie von der Aufrichtigkeit seiner Absichten. Den alten Bestatter empfangen die beiden auf dem Flughafen als Hochzeitspaar, mit dem restlichen Personal. Auf dem Fernsehbildschirm erscheint der Abspann. Die Tunte hofft, ihr Name werde wenigstens genannt. Die Frauen brechen auf, und auch Yüksel tut dies, unter dem Vorwand, bügeln zu müssen. Als alle raus sind, nimmt die Tunte die Perücke ab. Als der Abspann zu Ende ist, klingelt wieder das Telephon. Die Tunte beschimpft den anonymen Anrufer: „Aus mir wird doch noch mal ’n großer Star!“ Dann, in die Kamera: „Oder?“ Zum schlichten Schlußtitel „Ein Film von Lothar Lambert“ hört man, wie der Mann mit seinem Pudel spricht.